Ungleichheit!

Ganz selten, aber manchmal ist auch die Bevölkerung in der Schweiz gespalten.

Ein Grund dafür liefert aktuell die Abstimmung zur Renteninitiative.

(Abstimmung 03. März 2024)

Das Rentenalter soll erhöht werden und an die Lebenserwartung zu gekoppelt werden.

Die Renteninitiative will das Rentenalter zunächst auf 66 Jahre erhöhen. Anschliessend soll das Rentenalter weiter und automatisch erhöht werden, wenn die Lebenserwartung steigt. Diese Initiative ist nicht nur unnötig –

erst im Jahr 2022 wurde die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV erhöht, genau wie das Frauenrentenalter –,

sondern auch fundamental unsozial:

Personen mit einem hohen Bildungsgrad und einem hohen Einkommen haben nicht nur höhere Renten, sondern auch eine höhere Lebenserwartung und eine bessere Gesundheit im Alter.

z.B. Ein/e Verkäufer/in verliert durch die Rentenaltererhöhung deutlich mehr vom wohlverdienten Ruhestand als ein/e Professor/in. Diese Initiative geht selbst dem bürgerlichen Bundesrat sowie dem National- und dem Ständerat zu weit. Sie alle lehnen die Initiative ab.

Ab 1. Januar 2025 bereits, müssen Frauen in der Schweiz bis zum 65. Lebensjahr arbeiten, um endlich das Pensionsalter zu erreichen.

Frauen, die das Rückgrat der Gesellschaft bilden und seit Jahrzehnten schon von einer unfairen Arbeitsverteilung und der Lohnungleichheit geplagt sind.

Wenn wir uns das Ganze mal objektiv anschauen und die Pros und Contras auflisten, sieht es folgendermassen aus:

Pros:

- eine stabile Finanzierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ist gewährleistet

- ohne Anpassung des Rentenalters fehlen aufgrund demografischer Entwicklungen viele Arbeitskräfte

- ein längeres Arbeitsleben wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus

Contras:

- ein höheres Rentenalter stellt ältere Menschen vor Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt

- eine längere Berufstätigkeit älterer Menschen kann zu Arbeitslosigkeit bei jüngeren Generationen führen

- die Produktivität nimmt mit zunehmendem Alter ab, wodurch ihre verrichteten Arbeiten fragwürdig werden

- viele Menschen Ü65 können nicht körperlich ihre Tätigkeiten im Alter nicht mehr ausführen

- Steigerungen der Wirtschaftsproduktivität sollten eigentlich zu einem früheren Rentenalter führen

- am Entscheidungshebel sitzen nur die heutigen, ungleich vertretenen Generationen

- die Angleichung des Frauenrentenalters an, das der Männer ist ungerecht, da Frauen bei den Löhnen sowieso diskriminiert werden

- die Erhöhung des Rentenalters kann zu Leistungskürzungen führen, obwohl die Renten seit Jahrzehnten nicht mehr angepasst wurden

- Finanzierungslücken könnten einfacher durch höhere Steuern für Unternehmen und Wohlhandeden geschlossen werden

Wie wir unschwer erkennen können, sind die Contras an der Überzahl und somit sind die Nachteile überwiegender.

Was für uns bedeutet:

«Unsere Kinder haben bereits Schulden»

Was einfach unverzeihlich wäre. 

Wir sollten uns Fragen stellen, nicht hinnehmen, informieren und reagieren.

Jetzt!

Candan Isik